16.03.2011
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Gäste: 
Samir Amin (Third World Forum, Kairo/Dakar)
Michel Chossudovsky (Autor von "Global Brutal", Research Centre on Globalization, Kanada)
Mamdouh Habashi (International Forum for Alternatives, Kairo)
Nnimmo Bassey (Vorsitzender von Friends of the Earth International, Nigeria, und Träger des "Alternativen Nobelpreises")
Wangui Mbatia (People's Parliament, Nairobi)
Eric Toussaint (Kommitte für die Annulierung der Schulden der Dritten Welt, CADTM, Belgien)
Immanuel Wallerstein (Yale University, USA)
Evelyn Bahn (Inkota Netzwerk) als Studiogast
Ibrahim Coulibaly (La Via Campesina / Coordination Nationale des Organisations Paysannes du Mail)
Nicola Bullard (Focus on the Global South, Bangkok)

In der öffentlichen Debatte werden die ökonomischen Hintergründe der Verarmung und der daraus resultierenden Revolten kaum thematisiert. Wir haben mit dem kanadischen Wirtschaftswissenschaftler Michel Chossudovsky vom Research Centre on Globalization, Samir Amin vom Third World Forum und Mamdouh Habashi vom International Forum for Alternatives über die Rolle des Internationalen Währungsfonds, die Forderungen der Protestbewegungen und die Einflußnahme der USA gesprochen. Außerdem sprachen wir mit M. Chossudovsky über die möglichen Motive einer Militärintervention in Libyen.

Wie die ehemaligen Kolonialmächte und der Internationale Währungsfonds die wirtschaftliche Selbstständigkeit Afrikas untergraben - und dabei Gesundheitsversorgung, Bildungschancen und Nahrungssicherheit von Millionen Menschen zerstören. Mit Nnimmo Bassey, Vorsitzender von Friends of the Earth International und Träger des „Alternativen Nobelpreises“, Nigeria, Wangui Mbatia, People’s Parliament, Kenia. Eric Toussaint, Kommitte für die Annulierung der Schulden der Dritten Welt, Belgien, Immanuel Wallerstein, Weltsystemtheoretiker, Yale University, USA

 

Seit der Nahrungsmittel- und der Finanzkrise 2008 hat weltweit ein Wettlauf um Agrarflächen eingesetzt. Staaten, Unternehmen, Banken und Fonds aus reichen Ländern kaufen großflächig Land auf, um Agrartreibstoffe oder Nahrungsmittel anzubauen – oder einfach um zu spekulieren. Die Folge. Nahrungsmittelpreise schießen in die Höhe, der Hunger nimmt zu. Auch das E10-Benzin trägt zur Ernährungskrise bei, sagt Evelyn Bahn vom Inkota Netzwerk, zu Gast im Berliner Studio bei Kontext TV. Außerdem berichten Umweltaktivist Nnimmo Bassey aus Nigeria, Wangui Mbatia aus Kenia und Ibrahim Coulibaly von La Via Campesina über die konkreten Auswirkungen des Land Grabbings auf Afrika.

Teil der Beziehung Europas zu Afrika ist die Aneignung von Ressourcen, ein anderer Teil ist die Erschließung von Märkten für den Export verarbeiteter Produkte. Wir sprachen mit Wangui Mbatia aus Kenia, Kwame Banson von Fair Trade West Africa und Nicola Bullard von Focus on the Global South über die Auswirkungen der EU-Handelspolitik und der so genannten „Economic Partnership Agreements“ auf Afrika.