17.06.2019
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Introduction: 

Schon jetzt sieht man, wie klimatische Veränderungen im Globalen Süden Menschen zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Die Industriestaaten trügen die Verantwortung für die Klimakrise, so Goeßmann. Die Errichtung eines internationalen Klimaflüchtlingsrechts jenseits der Genfer Konvention hält Goeßmann jedoch für wenig sinnvoll. Das Problem sei vielmehr die restriktive Auslegung des Rechts wie dessen Aushöhlung durch das Abschottungssystem. Die Lösung für die Klimakrise wie für die Hungerkrise mit fast einer Milliarde Unterernährten und vielen Millionen Toten jedes Jahr liege primär im Globalen Süden selbst. Die Lebensräume müssten geschützt und den Menschen eine Lebensperspektive ermöglicht werden. Wenn die Industriestaaten die Mittel dafür nicht bereitstellten, ihren Kurs beim Klimaschutz nicht massiv änderten, werde das Massensterben in den Entwicklungsländern weiter zunehmen und die Fluchtkrise eskalieren. „Das ist eine Katastrophe, die wir nicht akzeptieren dürfen. Daher ist es so wichtig, jetzt bei der Flüchtlingspolitik und globaler Solidarität zu insistieren. Denn dieses Problem wird in der Zukunft noch größer werden.“

Guests: 

David Goeßmann: Journalist, Autor und Mitbegründer von Kontext TV. Vor kurzem erschien sein Buch "Die Erfindung der bedrohten Republik. Wie Flüchtlinge und Demokratie entsorgt werden".