17.06.2019
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Introduction: 

In der "Flüchtlingskrise" wurde erneut von allen Seiten argumentiert, dass Flüchtlinge "vor Ort" besser versorgt werden könnten. Doch die Forderung sei nichts weiter als ein Feigenblatt für das inhumane Auslagern des "Problems" auf die ärmsten Länder der Welt, so Goeßmann. Neun von zehn Flüchtlingen müssten seit Jahrzehnten von armen Entwicklungsländern versorgt werden, die keinerlei Ressourcen dafür hätten. Schutzsuchende würden in ein inhumanes Lagersystem gepackt, in "Höllenexperimenten" abgelagert, wie eine ARTE-Reportage die Flüchtlingscamps bezeichnet. Denn die Industriestaaten seien nicht bereit, für das "Outsourcing" angemessen zu zahlen und damit Schutz zu ermöglichen. So gäben die reichen Länder pro Flüchtling im Globalen Süden weniger Geld aus als deutsche Hundehalter für Hundefutter. Währenddessen feierten die Medien Geberkonferenzen für syrische Flüchtlinge als historisch, die nicht einmal genügend Geld für die UN-Notversorgung einsammeln konnten.

Guests: 

David Goeßmann: Journalist, Autor und Mitbegründer von Kontext TV. Vor kurzem erschien sein Buch "Die Erfindung der bedrohten Republik. Wie Flüchtlinge und Demokratie entsorgt werden".